„Leo, Hanna und die Werbehexen“ von Karin Burger

Bei uns Zuhause gibt es derzeit kein anderes Thema als Werbung, denn ich hab meinen Kindern das Buch „Leo, Hanna und die Werbehexen“ von Karin Burger vorgelesen. Das Buch ist von May Aurin illustriert und beim @midasverlag ganz frisch in der 2. Auflage erschienen.

Leo und Hanna dürfen am Wochenende morgens ein wenig fernsehen, dabei entdeckt Leo, der davon träumt ein großer Fußballstar zu werden, eine Werbung seines Fußballidols, wie dieser zuerst Müsli isst und dann ein Elfmeter schießt.

Die unausgesprochene Botschaft der Werbung kommt bei Leo sehr wohl an „Iss dieses Müsli, dann schießt Du Tore“. Mama kommt rein und spricht mit den Kindern über Werbung und ihren Hintergrund.

Hanna setzt für sich eine Verbindung mit Hänsel und Gretel. Im Märchen hat die Hexe die Kinder auch mit Süßigkeiten angelockt, um sie dann einzusperren und zu mästen. Hier war es auch der Schein, der Hänsel und Gretel betrogen hat. So kommt Hanna auf den Begriff Werbehexen.

Im Laufe der Geschichte entdecken Hanna und Leo, wo ihnen überall Werbehexen begegnen. Im 12 Kapitel ist eine Ableitung, wie jedes Kind ein Werbedetektiv werden kann und in Kapitel 13 erfindet Hanna den Begriff Werbefeen. Darunter fasst sie Werbung zusammen, die zwar ein Produkt bewirbt, jedoch nur Tatsachen nennt und niemand hereingelegt werden soll.

Kennt Ihr das, wenn beim Einkaufen die Kinder irgendwas haben möchten, weil an dem Produkt bunte Bildchen dran sind. Ihr wisst jedoch, dass es deshalb doppelt so teuer ist und meist mit viel zu viel Zucker u.a. Dingen, die Euch nicht behagen. Genau hier setzt das Buch an – meine Kinder mussten sofort an diese Dinge denken. Sie haben jetzt verstanden, warum ich dagegen bin, sie zu kaufen. Nach diesem Buch ist der erste Schritt für einen entspannteren Einkauf getan.

Ein wichtiges Buch für Erwachsene und Kinder. Ein Game-Changer. Es löst das Quengel-Problem an der Kasse, weil die Kinder sofort verstehen, was gute und was schlechte Werbung ist. Meine Tochter fand es super!

Jürgen Diessl, Verleger

Kritik:

Leo, der Zweitgeborene, wird von allen (seiner Schwester, seinen Eltern, sogar Fremden) Kurzer genannt, was ihn verletzt und ärgert. Den Sinn dieses „Kosenamens“ für die Geschichte kann ich nicht nachvollziehen. Ich hab diesen Part irgendwann weggelassen.

Ich hätte mir auch gewünscht, das es nicht nur Frauen sind, die uns hereinlegen möchten, denn in der Werbebranche ist die Geschlechterverteilung ausgeglichen. Damit sind Männer an den fiesen Werbetricks gleichermaßen beteiligt wie Frauen. Da der Begriff in der Grimm‘schen Märchenwelt seinen Ursprung hat, in dem die Frauen überproportional stark schlecht wegkommen, kann ich die Entscheidung logisch nachvollziehen und den Kindern so erklären. Meine Jüngsten, die in diesem Bereich sehr starke Antennen hat, konnte ich mit einem Gespräch besänftigen. Denn die Kernbotschaft des Buches ist einfach super und sehr wichtig!

Trotz dieser Wermutstropfen kann ich dieses Buch absolut empfehlen, da so viele wichtige Punkte rund um Werbetricks besprochen werden. Mit diesem Buch wachsen Kinder zu mündigen Bürgern heran.

Unsere Familie hat dieses Buch in unserer Entwicklung vorangebracht. Jetzt gilt es nachbereiteten Punkten wie Payback, Coupons und weitere Tricks Ausschau zu halten.

Welche Werbetricks fallen Euch ein, die Euch ärgern? Schreibt sie mir gerne in die Kommentare.

Nachhaltige Spüllappen für die Küche

Wir haben als Familie in 2022 eine Challenge für uns verfolgt: Wir haben versucht unsere Verbrauchsgegenstände gegen eine umweltfreundlichere Version zu ersetzten. In diesem Beitrag möchte ich Euch von unseren Spüllappen in der Küche und unserem Wechselprozess erzählen:

Im Januar 2022 hab eine ganz tolle Empfehlung von naturverliebte.familie auf Instagram bekommen und mir die Spüllappen der Firma Jemako angeschaut. Die sehen richtig klasse aus, sind jedoch derzeit im Budget für uns leider nicht drin.

sommersolutions auf Instagram hatte folgende nachhaltige Idee geäußert – schneidet Euch Waschlappen aus alten Tshirts oder Handtüchern zurecht. Kenne ich so von meiner Oma und meinen Schwiegereltern und funktioniert bei ihnen einwandfrei.

Leider gibt es für uns zwei Hindernisse, um es ebenso zu handhaben.

1. Wir haben kaum Altkleider – die komplette Kinderkleidung verschenken wir weiter und die Kleidung von meinem Mann und mir tragen wir meistens auf – Löcher in Tshirts flicken wir oder nehmen die Klamotten zum Umziehen in den Schrebergarten als Arbeitskleidung mit. Löcherige Leggins trage ich als Haushose. Mal ist eine Jeans irreparabel durchgescheuert, aber die funktioniert dafür nicht😅 Alte, zerschnittene Handtücher wiederum benötige ich bereits beim Malen für Pinsel und farbverschmierte Hände.

2. Der zweite Punkt ist, dass ich meine Gegenstände gerne gerade und einheitlich habe. Ich möchte mich in meinem Zuhause wohl fühlen. Es gebe noch die Möglichkeit, die Lappen mit Zackenschere schön und gerade zu schneiden, aber dann bleibt noch Punkt 1.

Ich habe mich weiter nach Alternativen umgesehen und nicht viel von den gehäkelten oder gestrickten Alternativen gehalten. Da ich dieses Strickmuster auch nicht kann, war das Thema erstmal erledigt. Bis meine Mutter übers Wochenende zu Besuch kam – und mir aus einem Baumwollrestknäul diese beiden Schätze zauberte. Sie war selbst total skeptisch und hat sie nur den Enkelkindern und deren „Umweltspleen“ zuliebe gemacht.

Ich bin total überrascht! Und meine Mutter auch! Diese Tücher wischen so, so gut. Sie lassen sich so, so prima auswaschen. Und nach ein, zwei Tagen – wenn man denn genug zusammen hat – in die Waschmaschine werfen und auswaschen. Was für eine tolle Sache.

Du kannst nicht stricken oder hast keine Zeit dafür?

Wie Du trotzdem an solche tollen Spüllappen kommst, habe ich hier gesammelt:

1. Solche Tücher gibt es Handmade auf etsy und co zu kaufen.

2. Besorgt das Material und fragt im Familien- und Freundeskreis oder in der Nachbarschaft rum. Vielleicht habt Ihr auch eine liebe Mama, Oma oder Freundin oder Freund, Opa usw, die Euch die tollen Teile anfertigen, wenn Ihr lieb bittet. Die Materialkosten finanziert Ihr. Als Dankeschön bietet Ihr der fleißigen Fee oder dem fleißigem Elf etwas an, was Ihr gut könnt. Alternativen behält Euer/e HelferIn die Hälfe der Spüllappen für sich und Ihr habt noch Jemanden von dieser nachhaltigen Idee überzeugt.

3. Setzt einen Anzeige auf nebenan.de oder ähnlichen Plattformen – sucht Euch jemanden, mit dem Ihr einen Tauschhandel im Sinne von Punkt zwei macht.

Aber Nachhaltig🤔 Warum sollen diese Tücher nachhaltig sein. Zuerst geht es mir hier um Plastikvermeidung. In den gängigen Spültüchern aus dem Handel sind oft synthetische Fasern verarbeitet, die sich schwerer abbauen lassen als Naturprodukte. Außerdem schmeißt Ihr die Spüllappen nicht nach einigen Tagen weg, sondern wascht sie. Hier sind wir bei Müllvermeidung. Wenn Ihr Biobaumwolle, vielleicht sogar ungefärbt und ungebleicht nehmt, spart Ihr viel Wasser bei der Herstellung der Materialien, denn Baumwolle benötigt in der Herstellung viel Wasser, das gilt zu bedenken!

Die Aktion ist ein toller Anlass, um in der eigene Umgebung über Nachhaltigkeit zu sprechen und vielleicht mit Punkt drei neue, tolle Kontakte zu knüpfen. Oder Ihr entdeckt ein erfüllendes, neues Hobby für Euch.

Ich werde jetzt mal solch ein Lappen ohne Muster Stricken und testen, und weiter im Blog berichten. Auch mache ich ein Update in ein paar Monaten über den Zustand der gerade entstandenen Spüllappen.

Nachtrag:

Ein Muster nur rechts beispielsweise funktioniert für so einen Waschlappen leider nicht…

Nachtrag nach einem Jahr:

Die Waschlappen halten immer noch und funktionieren wunderbar. Wir sind richtig glücklich mit ihnen. Jetzt habe ich das Muster gelernt – so kompliziert ist es zum Glück nicht 😍 – und habe neue Lappen angefertigt, um noch mehr zum Wechseln und Waschen zu haben.

Neues Ziel für das Jahr 2023:

Ich möchte für meine Lappen Hanfstrick und ähnliche Alternativen ausprobieren.

Wir haben uns für die Maße 15cm x 15cm entschieden.

Und noch eine letzte Frage an Euch! Kennt Ihr Bezugsquellen für unbehandelte Biobaumwolle als Strickgarn in Deutschland? Ich würde mich über Empfehlungen und auch Eure Meinungen und Erfahrungen sehr freuen.

„UnterLeuten“ von Juli Zeh

Juli Zehs skurrile Romanwelt die doch so ähnlich in vielen Dörfern Deutschlands zu vermuten ist

Unterleuten von Juli Zeh, mit seinem zweideutigen Titel, der zum Einen den Namen eines fiktiven Dorfes in Brandeburg meint, zum Anderen ein Bild zwischenmenschlicher Beziehungen verspricht, bietet darüber hinaus dem Leser eine Auseinandersetzung mit den heute zum guten Ton gehörenden Umweltschutzmaßnahmen und sehr viel Tragikomik. Trotz oder genau wegen der vielen eher unsympathischen Charakteren hatte ich mit diesem Lesestoff viel Spaß.

Für meine Lesegewohnheit schaffte Juli Zeh den Spannungsbogen durchgehend zu halten, obwohl die ersten beiden Wechsel zwischen den Figuren mich doch überraschten. Im Laufe des Romans habe ich diesen Kunstgriff zu schätzen gelern. So wurden dem Leser Geheimnisse enthüllt, die sonst nur ein allwissender Erzähler hätte präsentieren können. Bei einer solche Erzählform wärewahrscheinlich der Aufbau der Spannung durch die erst nach und nach überaus präzise dargestellten Beweggründe der einzelnen Figuren auf der Strecke geblieben. Am Ende des Buches hatte Juli Zeh für jede Figur meine Empathie geweckt und unsere individuelle Welt der Halbwahrheiten bloßgestellt, bei der wir uns alle mit unseren Handlungen im Recht wähnen und nur deshalb unseren Schlaf finden.

Bei der Darstellung des Dorflebens durch die Autorin wusste ich zeitweise nicht, ob ich froh sein sollte, in der Stadt zu leben oder Juli Zeh und ihre Figuren um ihr Landleben beneiden. Im einem Dorf, wie im Roman dargestellt, ist man nie allein. Man ist immer „Unter Leuten“. Die Menschen halten, für einen Aussenstehnden teils durch unsichtbare Bande der Vergangenheit, zusammn. Beispielsweise auf der Suche nach einem verschwunden Kind ebenso wie beim Versuch ein Projekt zu verhindern

Das Objekt der Eskalation der Jahrzehnte schlummernder Konflikte und die Störung des beschaulichen Alltages mit seinen kleinen Intrigen sind Windräder, die in der Landschaft von Unterleuten aufgestellt werden sollen. Sie bringen neben der erneuerbaren Energie für das deutsche Stromnetz dem Dorf Unterleuten Steuereinnahmen und dem noch zu ermittlenden Besitzer des Landstückes, auf dem der Winpark stehen wird, jahrzehntelange Prämienzahlungen. Ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Zuschlag ebenso wie der Versuch, das Ganze zu verhindern, beginnt.

Die Tragikomik des Romans ist in den Schicksalschlägen der Figuren, sowie deren teils skurrilen Verhaltensweisen zu finden. Eine junge Frau, die ihr komplettes Leben nach einem Bestseller ausrichtet, welcher ihr die Macht verspricht Herrin über ihre Mitmenschen zu sein. Ein alter Kommunist, der eine Gruppe von Dorfbewohnern um sich gescharrt hat und überall Reden über dumme Politiker und den verdorbenen Kapitalismus schwingt. Ein Großbauer mit seiner ihm zum verwechseln ähnlich sehenden riesigen Hündin in seinem überdimensionierten Haus mit einem Koikarpfenteich, der eine Freundschaft mit seiner Nachbarin pflegt, die Angst davor hat sich unter freiem Himmel aufzuhalten und mit ihren über 20 Katzen ein kleines Haus teilt. Ein Ehepaar, das aus Berlin nach Unterleuten gezogen ist, um ihren ganz persönlichen Garten Eden aufzubauen, welcher durch den kürzlich aus dem Koma erwachten Nachbarn gestört wird, der Tag und Nacht in seinem Garten Reifen verbrennt und das Ehepaar langsam ausräuchert und einigen Figuren mehr.

In dieser komplexen Romanwelt mit den schrägen Figuren und einem ebenso schrägen Ende habe ich mich als Leserin sehr bequem eingerichtet und war über das Auslesen des Buches enttäuscht. Mit diesem Gesellschaftsroman ist Juli Zeh meiner Meinung nach eine glaubwürdige, ungewöhnliche und spannende Geschichte gelungen, die mich wieder mehr erkennen lässt, wie komplex und unvorhersehbar die menschliche Psyche ist und wie wichtig das Verstehen des Einzelnen ist, um eine Katastrophe abzuwenden. Juli Zehs überzeugender Schreibstil ist das I-Tüpfelchen des Romanes. Das Buch stelle ich definitiv in mein analoges Regal und werde es gewiss wieder in die Hand nehmen

„UnterLeuten“ von Juli Zeh, erschienen gebunden 2016 bei Luchterhand mit 640 S., ISBN 978-3-630-87487-6 und bei btb 2017 mit 656 S., ISBN 978-3-442-71573-2

„Das Lächeln meiner Mutter“ von Delphine de Vigan

Ein lesenswerter Versuch den Selbstmord der eigenen Mutter zu verstehen.

Das Buch „Das Lächeln meiner Mutter“ von Delphine de Vigan ist für mich ein Buch mit bleibendem Eindruck. Es breitet die Familiengeschichte der Autorin vor dem Leser dreidimensional aus und lässt ihn so umso besser verstehen, wie komplex die menschliche Psyche ist. Wie in ihren anderen Werken nährt sich Delphin de Vigan vor allem dem Warum von Ereignissen, statt die nur gekonnt zu schildern. Damit ist dieses Buch vor allem für die Leser ein Gewinn, die sich durch das Lesen dem Geheimnis des zerbrechlichen und doch so überlebensfähigem Menschen annähern möchten.

In meinen Augen ist das Buch „Das Lächeln meiner Mutter“ kein literarisches Meisterstück im klassischen Sinne. Die Autorin schildert wiederholt selbst, wie sie mit der Form des Textes hadert. Insgesamt ist der Text nicht flüssig zu lesen. Es finden sich immer wieder Brüche, wenn de Vigan sich wiederholt fragt, welchen Sinn dieses Buch für sie hat, ob sie überhaupt ein Ende finden wird, ob sie das Recht hat solch` ein Buch über ihre Familie zu schreiben und was dieses Buch nach der Veröffentlichung mit jedem Einzelnen macht. Doch genau diese Brüche des Leseflusses haben für mich den größten Reiz dieses Buch ausgemacht.

Zwischen den Buchdeckeln ist nicht nur eine Darstellung von Familientragödien, gepresst in die richtige Form à la „Wie schreibe ich einen Bestseller“ zu finden. Es sind zwei Dimension mehr. Als Leser erfahren wir neben mehrere Tragödien einer Familie – darunter sterbende Kinder, Selbstmorde, mögliche Vergewaltigungen, Alkoholsucht, Scheidung, Psychiatrieaufenthalte – auch das Danach. Was machen diese Tragödien mit den Familienmitgliedern, vor allem der Mutter der Erzählerin, über Jahrzehnte hinaus. Das ist für mich die zweite Dimension, wie sie in vielen Mehrgenerationsdramen zu finden ist. Die dritte und für mich so wertvolle Dimension dieses Buch ist der Monolog, in den die Autorin immer wieder verfällt. Delphin de Vigan schildert dem Leser tagebuchartig wie sie mit der Entstehung des Textes zurecht kommt, welche Entscheidungen sie zur Form und zum Inhalt trifft und wie das Scheiben sie persönlich fordert und doch voran bringt.

Oft legte ich dieses Buch nach dem Lesen aufgewühlt zur Seite und wollte doch mehr. Mehr von der Welt, die Delphine de Vigan vor dem Leser ausbreitet Und mehr von den Gedanken, die sie selbst dazu hat. Dieses Buch darf, wie die meisten anderen Bücher von Delphine de Vigan in mein analoges Bücherregal für Literatur wandern. Das Buch ist trotz der Brüche in einer gut zu lesenden Sprache geschrieben und übersetzt, erzählt eine ungewöhnliche Geschichte, lässt mich die Welt ein Stückchen mehr verstehen und hält den Spannungsbogen bist zum Schluss. Vor allem aber bin ich mir sicher, dass ich das Buch wieder in die Hand nehmen möchte.

„Das Lächeln meiner Mutter“ von Delphine de Vigan, übersetzt aus dem Französischen, erschienenen DuMont Verlag ISBN ISBN 978-3-8321-6546-8

„Ragnamar“ von Kaja Paulan

Erinnert Ihr Euch an Kaja Paulan? Wir hatten Ihr Adventsbuch „Wo ist Herr Polymorf?“ Ende November auf Instagram vorgestellt, weil uns das Buch so begeistert hat. Nun, irgendwann stieß ich auch auf Kajas zweiten Account, bei dem es um Fantasybücher, genauer derzeit um das Buch „Ragnamar – Einbruch der Dämmerung“ geht. Da ich Kajas kreativen Schreibstil schon in ihrem Kinderbuch zu schätzen wusste, habe ich mir auch dieses Buch bestellt. Ich wurde nicht enttäuscht. 

Die 14-jährige Emilia ist ohne Erinnerungen aufgewacht. Es heißt, nach einem Nachmittag im Wald wurde Emilia mit ihrem Bruder mit einer vollständigen Amnesie gefunden. Jetzt wohnt sie mit ihrer Mutter Rosalyn und ihrem Bruder Florens in einem alten Kloster und versucht herauszufinden, wer sie ist. Schnell entdeckt sie, wie gut ihr Gedächtnis ist. Sie kann ganze Passagen aus Büchern zitieren, was mit Ihrem Hintergrund der Amnesie etwas kurios erscheint. Doch das bleibt nicht das einzig seltsame in Emilias Leben. Ihr kleiner Bruder ist hochgradig traumatisiert und spricht kein einziges Wort seit diesem Nachmittag im Wald. Für ihre Mutter Rosalyn kann Emilia keine Liebe entwickeln, ganz anders steht es um ihre Zuneigung zum neun Bibliothekar Jacob, mit dem sie sofort eine innige Freundschaft schließt. Und dann geschieht es. Mit einem Klassenkameraden Crispin, der auf der Suche nach seinem verschwundenen Bruder ist, durchstreifen die beiden Jugendlichen den Märchenpark im Wald. Dieser Märchenpark ist das Herzstück der seltsam kaltherzigen Mutter Rosalyn und darf vor der Eröffnungsfeier gar nicht betreten werden. Zurecht? Denn plötzlich werden die beiden von ungewöhnlich großen Raben angegriffen. Emilia und Crispin verstecken sich vor dem Angriff in einem hohlen Baum und landen in einer mysteriösen Welt, die den Märchen der Brüder Grimm nahe steht. Ragnamar ist ein Welt voller Zwielicht und Grausamkeit, aber auch faszinierenden Dingen. Es scheint, als ob Emilia hier alle Antworten auf ihre Fragen finden kann, wenn sie es schafft sich nicht von dem bösartigen Vinstarwölfen fressen zu lassen.

Eine rasante Geschichte, die faszinierend mit den bekannten Märchen der Brüder Grimm verbunden ist. Ich habe das Buch verschlungen, denn ich wollte unbedingt wissen, was Emilias Geschichte ist und dann, ob sie es schafft die Welt von den bösen Mächten und dem unausweichlich scheinendem Schicksal zu retten. Auch dieses Buch zeigt wieder die ausgeprägte Fantasie von Kaja Paulan.

Ein wenig mehr über die Autorin und ihre Inspiration erfahrt Ihr im folgenden Kurzinterview:

KinderLeseWunder: Kaja, du hast bereits zwei Bücher veröffentlicht und weitere in deiner Schublade. Was motiviert dich neben dem Hauptberuf zum Schreiben?

Kaja Paulan: Ich liebe Geschichten. Ich liebe die Möglichkeiten, die Geschichten bieten. Schon als Kind habe ich viel gelesen, viel über die Welt nachgedacht, in der ich lebe, und mir immer wieder eigene Geschichten ausgedacht. Man hat ja nur ein Leben, in dem man sich nicht alle Träume erfüllen und nicht alle Perspektiven einnehmen kann. Aber in der Fantasie geht das. Ich kann mich in unterschiedlichsten Welten aufhalten, in unterschiedlichste Rollen schlüpfen, Dinge tun, die ich mir im wahren Leben nicht leisten kann oder mir nicht zutraue. Ich möchte gern von meinem Schreibtisch aus Welten erfindenund mit Leben füllen. Weil sie in meinem Kopf sind und hinaus drängen.

K.: Deine beiden Bücher sind kreativ und vernetzt mit unserer Kultur. Deine Kinderweihnachtsgeschichte spielt mit Figuren,die bei uns in Europa mit Weihnachten in Verbindung stehen. In deinem Jugendbuch verwebst du Märchen und Sagen miteinander. Was inspiriert dich zu deinen Geschichten?

K.P.: Märchen und Sagen liebe ich seit meiner Kindheit. Daraus schöpfe ich tatsächlich viel, weil ein ganzer Geschichtenkosmos darin steckt. Aber auch sonst ist die ganze Welt voller Ideen. Ich finde sie in den Begegnungen mit anderen Menschen, in eigenen Erlebnissen, aber auch in Bildern, Büchern, Tageszeitungen und Filmen. Ein Beispiel: In einer Dokumentation ging es um eine Parlamentspoetin, die fest in der kanadischen Regierung angestellt ist. Eine Nebenfigur meiner Romane fiel mir ein, die eine ähnliche Rolle in einer meiner nächsten Geschichten einnehmen könnte.

K.: Was fasziniert dich an Märchen und Sagen?

K.P.: In den Sagen steckt ja unsere Geschichte, die Wurzeln unserer Kultur. Das hat mich schon immer interessiert. An den Märchen fasziniert mich vor allem die Schlichtheit. Die Figuren, die in ihnen agieren, nehmen die Welt, so wie sie ist und wenn sie etwas verändern wollen, tun sie es ohne großes Geschrei, sondern sie machen sich auf den Weg und handeln. Das alles wird unaufgeregt erzählt, die Märchenhelden und -heldinnen überwinden scheinbar unüberwindliche Hindernisseund nehmen alles auf sich, wenn sie ein Ziel vor Augen haben. Sie werten selten, sondern überlassen das den Lesern. Und dann natürlich dies: „In einer Zeit, wo das Wünschen noch geholfen hat …“ Wunder geschehen einfach so, weil man den richtigen Spruch kennt oder weil sie gerade verfügbar sind. Man kann sie nicht planen und man muss sie sich nicht immer hart erarbeiten.

K.: Gibt es eine Figur in deinen Büchern, die dir ein wenig ähnlich ist?

K.P.: Wahrscheinlich sind sie mir alle ein wenig ähnlich. Schreiben ist für mich ja unter anderem ein Ausloten von Möglichkeiten, die in uns, auch in mir, stecken. Für jede meiner Figuren muss ich ein Grundverständnis haben. Ich muss wissen, warum sie so geworden ist wie sie ist. Dazu muss ich die Emotionen und den Antrieb der Figuren kennen. Das kann ich nur, wenn ich mich in die Figur hineinversetze. Also vermute ich, dass ich hinterher in jeder Figur irgendwie selbst stecke. Wer bin ich? Wer könnte ich sein? Welche Wege hätte ich gehen können? So ungefähr.

K.: Für die märchenhaften Bilder, die du in deinen Büchern zeigst, benutzt du die ursprünglichen Versionen der Märchen, die oft sehr grausam sind. Sind es deiner Meinung nach die echten Märchen, die die Leserinnen kennen sollten?

K.P.: Ich denke schon. Aber das ist meine persönliche Meinung. Märchen gehören zu unserer Kultur und zu unserer Geschichte. Die Welt ist nicht gut, weil wir sie uns so wünschen. Kinder wissen das auch und sie teilen schon sehr bewusst ein in Gut und Böse, Weiß und Schwarz. Wobei sie mit Zwischentönen weniger anfangen können. Das Wissen darüber erwerben wir ja erst mit unseren Erfahrungen und mit dem zunehmenden Blick in unsere eigenen menschlichen Abgründe. Kinder sind fasziniert von Märchen, weil sie nach einem Schema aufgebaut sind. Die Guten gewinnen und die Bösen verlieren. Das finden sie moralisch richtig. Sie folgen dem Helden oder der Heldin und fiebern oder leiden mit ihnen mit. Und die Bösen in den Märchen tun denen ja wirklich oft richtig, richtig böse Dinge an. „Die Grausamkeit, die Erwachsene in die Geschichten interpretieren, nehmen Kinder so nicht wahr“, sagt zum Beispiel Märchenforscher Rölleke. Und auch von Cornelia Funke habe ich das auf ähnliche Weise gehört. Natürlich sind Kinder unterschiedlich und die Eltern müssen selbst einschätzen, was sie verkraften können und was nicht.

K.: Hast du einen Tipp für alle, die von einer Veröffentlichung ihrer Geschichten träumen?

K.P.: Zum einen muss man natürlich schreiben. Viel und regelmäßig. Überarbeiten, wieder und wieder. Dann muss man versuchen, auf dem Laufenden zu bleiben, was den Buchmarkt betrifft. Was wollen die Verlage? Wie bewerbe ich mich mit meinem Manuskript? … Das spielt eine größere Rolle, als man annimmt. Auch ich habe das jahrelang unterschätzt. Viele Manuskripte werden gar nicht gesehen, weil formale Vorgaben nicht eingehalten werden. Durchhalten, würde ich sagen. Sich nicht entmutigen lassen. Schreiben ist ein langwieriger Prozess. Es wird mit großer Wahrscheinlichkeit zwischendurch immer wieder Durststrecken geben. Man darf an sich zweifeln, aber man darf seinen Zweifeln keine Macht über sein Schreiben geben.

K.: Werden wir bald neue Geschichten aus Deiner Feder lesen dürfen?

K.P.: Ragnamar 2 ist in Arbeit. Der Verlag ist interessiert. Ein Fantasymanuskript habe ich dafür wieder hinten angestellt, obwohl ich es sehr liebe. Dann lasse ich aktuell ein Kinderbuchmanuskript lektorieren, das auch schon viel zulange in einem meiner Ordner liegt. Dafür gibt es aber noch keinen Verlag. Und vieles andere hat sich im Laufe der Jahre bei mir angesammelt, das ich so nach und nach veröffentlichen möchte. Aber es braucht natürlich Zeit.

Foto stammt von der Autorinhomepage des BookKingPublishing Verlages
„Ragnamar – Einbruch der Dämmerung“ von Kaja Paulan, 448 S., erschienen 2021 im BookKing Verlag ISBN ‎978-3-740984250

Philosophieren mit Kindern

Die Vorteile vom Philosophieren mit Kindern liegen für Michael Siegmund, dem Kinderphilosophen, wie er sich selbst nennt, auf der Hand: es ist ein tolles Denk- und Sprechtraining und eine wunderbare Förderung der emotionalen Ebene beim Kind, einmal durch die Beziehungsarbeit zwischen Eltern und Kind und zum Anderen die Entwicklung der Fähigkeiten des Kindes verschiedene Perspektiven einnehmen zu können. Außerdem entwickeln Kinder viele, neue kreative Ideen, reflektieren sich und die Umwelt auf vielfältige Weise und sind dadurch viel bewusster. Neben den Vorteilen fürs Kind gibt es auch einen direkten Vorteil für Eltern und Pädagogen. Sie bekommen einen selten tiefen Einblick in die Gedankenwelt der Kinder.

Als Hilfestellung und Einstieg für das Philosophieren mit Kindern schreibt Michael Siegmund Kinderbücher. Weitere Möglichkeiten mit Kindern ins Philosophieren zu kommen beschreibt er im Kurzinterview.

Die Einstiegshilfe in Form von zwei Kinderbüchern möchte ich Euch heute zeigen:

„Waschbär Willi und Friederike, die Füchsin – Ein Geschichten – Buch zum Philosophieren mit Kindern“ von Michael und Arlett Siegmund.

Frederike und Willi sind die allerbesten Freunde. Sie leben in einem Grünwipfelwald mit vielen anderen Tieren zusammen. Beim Toben begegnen die beiden Freunde einem Frosch mit Zylinderhut, dem letzten Zauberfrosch des Waldes. Er nimmt sie mit auf eine magische Reise, die Frederike und Willi an verschiedene sehenswerte Orte bringt und Denkanstöße liefert.

„Opa- Eule Carl und Enkel-Eule Nils – Ein Geschichten-Buch zum Philosophieren mit Kindern“ von Michael und Arlett Siegmund.

Opa- Eule möchte mit Enkel-Eule einen Ausflug zu einem ganz besonderen Ort machen. Auf dem Weg dorthin passieren die beiden Eulen viele weitere interessante Orte, denn Enkel-Eule war noch nie aus dem Wald herausgekommen. Was gibt es alles zu sehen und zu entdecken. Doch am Ende ist Nils ebenso froh wieder Zuhause zu sein.

Beide Bücher behandeln pro Doppelseite ein Thema – links ist ein Teil der Geschichte und rechts möglich Fragen zum Philosophieren, Reflektieren und Diskutieren.

Meine Kinder mochten beide Bücher, wobei den Mädels die magische Geschichte mit dem Zauberfrosch noch mehr zusagte und „dem Großen“ die bodenständige Geschichte mit Enkel und Opa.

Bei jedem Vorlesen habe ich meist nur eine Frage aus den Vorschlägen rechts herausgepickt und gestaunt, was die Kinder alles dazu erzählen. Natürlich fielen die Antworten altersentsprechend unterschiedlich aus. Sobald die Geschichte mehrmals gelesen ist, kann auch ein einzelnes Thema herauspicken werden z.B. Freundschaft, Familie oder Zoo. Mit einer Erinnerung las Frage in Form von „Weißt du noch, als xy bei abc waren oder defg gesehen haben?“ und dann mit den Kindern ins Philosophieren kommen.

Wir haben an den Büchern unsere Freude. Die Gespräche, die durch die Fragen initiiert wurden, haben uns teilweise neue Impulse für unseren Alltag geliefert und uns als Eltern, wie Michael Siegmund anmerkt, einen wunderbaren Einblick beschert, auch teilweise in überraschend konträrere Ansichten der Kinder.

Ein wenig mehr über den Kinderphilosophen Michael Siegmund erfahrt Ihr im folgenden Kurzinterview:

KinderLeseWunder: Wer bist Du in einem Satz?

Michael Siegmund: In einem Kurzsatz: Ich bin Vater und Kinderphilosoph. In einem längeren Satz: Ich bin Vater zweier Kinder, philosophiere seit über 10 Jahren mit Kindern und Jugendlichen und gebe meine Erfahrungen in Büchern, auf einem YouTubeKanal und auf Instagram weiter.

Hier erfährst Du noch viele mehr Fakten über Michael Siegmund

K.: Was inspiriert Dich zu Deinen Geschichten?

M.S.: Die Freude seit meinen Kindertagen an tollen Kinderbüchern, denn ich liebe gut gemachte Bücher und war schon als Kind ein Vielleser.

K.: Was motiviert Dich zu Schreiben?

M.S.: Es ist ein wundervolles Gefühl ein fertiges Buch in den Händen zu halten und Kinder und Eltern zu sehen, die mit diesen Büchern arbeiten und Fragen stellen. Als Kinderphilosoph freue ich mich, dass meine Bücher einen kleinen Beitrag leisten können, dass Kinder mit ihren Eltern oder in der Schule über Gott und die Welt nachdenken und wirklich philosophieren. Das motiviert mich zutiefst.

K.: Welche Beziehung hast Du zur Philosophie?

M.S.: Die Philosophie spielt in meinem Leben eine ganz große Rolle. Einerseits große, namenhafte Philosophen. Seit meinem Jugendalter beschäftige ich mich mit Philosophie. Ich habe viel gelesen und viele Gespräche mit philosophisch interessierten Menschen geführt. Jetzt philosophiere ich seit 10 Jahren mit Kindern und Jugendlichen. Mein Schwerpunkt ist die Neugier die Welt weiter mit Kinderaugen zu sehen, d.h. zu staunen, sich zu wundern und die Welt als eine offen Welt zu betrachten, die man gestalten kann. Außerdem ist an der Philosophie für mich von Bedeutung das Reflektieren der Welt und das Einnehmen von verschiedenen Perspektiven (Muliperspektivität). Das sind Prinzipien, die ich überall anwenden kann, in meinem Alltag, in der Familie, im Beruf und überall, wo ich unterwegs bin. Damit ist für mich an der Philosophie wichtig, dass man intensiv über die Welt nachdenken und sie besser beurteilen kann, als wenn man sie nur naturwissenschaftlich oder aus seiner Alltagsperspektive heraus betrachtet.

K.: Wie können Eltern ihre Kinder ans Philosophieren heranführen?

M.S.: Es gibt viele Methoden und Wege, zum Beispiel mit Büchern über Geschichten. Der einfachste Weg ist, wenn Eltern im Alltag bewusst einfache philosophische Fragen an die Kinder formulieren z.B. Was ist Freundschaft?, Was ist Liebe?, Wie wird man glücklich?, Sind Erwachsenen oder Kinder glücklicher?, Hat ein Baum Gefühle? Dann gibt es die Spielgelmethode, d.h. die Fragen der Kinder zurück geben. Gerade die Warum-Fragen können dem Kind gespiegelt, also ebenso gestellt werden. „Warum glaubst Du ist es so?“

Hier nennt Michael Siegmund weitere Methoden zum Philosophieren mit Kindern

K.: Welchen Vorteil siehst Du darin, wenn Eltern mit ihren Kindern philosophieren?

M.K.: Für das Kind selbst ist es ein tolles Denk- und Sprechtraining. Etwas zu denken und es dann zu formulieren ist eine tolle Herausforderung für die kognitive Entwicklung des Kindes. Darüber hinaus ist Philosophieren eine emotionale Förderung, denn es geht nicht nur um den rein logischen Denkvorgang, sondern auch das Gefühl „Meine Eltern hören mir zu! Ich werde wahrgenommen! Ich werde gesehen!“ Ein toller Weg für eine gute Bindung und Beziehungsarbeit. Der dritte Vorteil ist die immer neue Sicht der Eltern auf das Kind, dass neue Gedanken und Fragen äußert. Sie bekommen immer wieder einen neuen, tiefen Einblick in die Gedankenwelt der eigenen Kinder.

Weitere Impulse findest Du auf dem YouTube- Kanal und dem Instagramaccount von Michael Siegmund.

Michael Siegmund fordert das Philosophieren als festen Bestandteil im Bildungssystem einzubauen. Was sagt Ihr dazu? Schreibt dazu ein Kommentar.

„Das Geheimnis des Zauberwortes“ von Felicitas Knaupp

Ein besonders Zauberwort, dass überall zu finden sein soll – welches das sein mag? Das fragt sich auch Nathan, der am Neujahrsmorgen einem uralten Männlein begegnet. Nathan möchte dieses Zauberwort unbedingt finden und hält danach das ganze Jahr Ausschau.

Mit Nathan und seiner Schwester Alma begeben sich die Leser auf eine Reise durch die Jahreszeiten in der Natur. Sie entdecken ihre Wunder und ihren besonderen Zauber. Auch viele Zauberwörter begegnen den beiden Geschwistern. Und nach einem Jahr finden sie auch dieses eine Zauberwort, nach dem sie gesucht haben. Das eine Wort, welches „die Welt zum Singen bringt“.

„Das Geheimnis des Zauberwortes“ von Felicitas Knaupp ist ein berührendes Kinderbuchmusical. Die bezaubernde Geschichte wird von wohlklingenden Liedern und harmonischen Illustrationen begleitet. Im Buch sind Noten und Liedertexte enthalten. Beigelegt ist eine Hörcd, die den Text mit den Lieder verwebt.

Meine Kinder sind von diesem besonderen Kinderbuch begeistert und möchten die Geschichte immer wieder hören.

Ein wenig mehr über die Entstehungsgeschichte und die Autorin Felicitas Knaupp erfahrt Ihr im folgenden Kurzinterview:

KinderLeseWunder: Wer bist Du in einem Satz?

Felicitas Knaupp: In einem Satz bin ich alles, was in mir lebendig ist. 😊


K.: Was inspirierte Dich zu Deiner Geschichte?

F.K.: Das Gedicht von Joseph v. Eichendorff «Schläft ein Lied in allen Dingen, die da träumen fort und fort, und die Welt hebt an zu singen, triffst du nur das Zauberwort.» Es ist das Lieblingsgedicht meiner Großmutter. Sie hat es mir oft zitiert und wir haben gemeinsam über das Zauberwort nachgedacht. Und dann in einer stillen Stunde begann sich die Geschichte in mir zu entspinnen …


K.: Was motiviert Dich zu schreiben?

F.K.: Es drängt mich von innen heraus. Ich habe mir Geschichten ausgedacht und geschrieben, seit ich einen Stift in der Hand halten konnte. Ich bin glücklich, Geschichten erblühen zu lassen und sie mit anderen Menschen zu teilen.


K.: Was war zuerst da, die Musik oder die Geschichte?

F.K.: In diesem Fall waren größtenteils die Lieder zuerst da. Manche hatte ich schon vor Jahren komponiert, andere sind dann mit der Geschichte gemeinsam entstanden.


K.: Welche Beziehung hast Du zur Natur?

F.K.: Ich bin auf dem Land aufgewachsen und erlebe die Natur gerne mit allen Sinnen. In Kombination mit Stimmungen und Gefühlen inspiriert sie mich häufig zu Gedichten, Liedern und Geschichten. Ich bin kein Naturromantiker, aber ich erlebe die heilsame Wirkung der Natur. Die Natur ist ein riesengroßer Schatz, in dem wir Menschen leben dürfen. Daher ist es auch mit unsere Aufgabe, sie zu schützen.


K.: Für welchen Leser/welche Leserin hast Du dein Buch geschrieben?

F.K.: Für alle – Groß und Klein – die stimmungsvolle, poetische Geschichten mit Tiefgang lieben. Für alle, die gerne singen und tanzen. Für alle, die sich nach einem frohen und verbundenen Leben sehnen. Für alle, die auf der Suche nach dem Zauberwort sind, d.h. nach Werten, die unsere Welt durchziehen und unser Leben schöner machen.


K.: Dürfen wir auf weitere Bücher von Dir gespannt sein?

F.K.: Auf jeden Fall! Ich habe gerade erst begonnen. 😉 Ob ein weiteres Musical herauskommt, weiß ich noch nicht, da ich dafür auch jemanden brauche, der illustriert und die Instrumentalmusik macht. Aber Freude hätte ich daran sicher! Dieses Jahr werden zwei Sammelbände herauskommen, an denen ich mitgeschrieben habe – Gedichte für Erwachsene undKurzgeschichten für Kinder. Außerdem schreibe ich aneinem phantastischen Jugendabenteuerroman, einem Vorlesebuch über die Abenteuer eines kleinen Straßenhundes – beruhend auf einer wahren Geschichte- und an einem Kinderroman, der in Istanbul spielen wird. Und viele viele weitere Ideen warten auf ihre Verwirklichung. 😊

Ausschnitt Winter
Ausschnitt Frühling
Ausschnitt Sommer

Das Buch könnt Ihr über die Homepage der Autorin kaufen (Linkbutton unten) oder ihrem Etayshop Seelenlieder (Linkbutton unten)

„Die Tierpolizei Bd. 1“ von Anna Böhm

Spannendes und witziges Kinderbuch für LeserInnen ab 8 Jahren.

Tjalle, das Streifentenrek ist aus Frau Huppenschuhs Wohnzimmer verschwunden. Für das Verschwinden wird Flopson, die Katzenbärin, die auch bei Frau Huppenschuh wohnt, verantwortlich gemacht und kurzer Hand vor die Tür gesetzt. Was bleibt der Katzenbärin übrig, als nach Tjalle zu suchen. Bei der Suche trifft Flopson auf andere Tiere: Fridolin, das Fallsbella, Meili, die Blaumeise und Jack, den Teddyhanster. Sie schließen sich zu einem Team zusammen, der Tierpolizei und klären schließlich ihren ersten Fall auf.

Ein Buch für alle, die einen spannenden Krimi lesen und dabei ganz viel lachen möchten.

„White Fox Bd. 1“ von Chen Jiatong

Ein spannendes Abenteuer für LeserInnen ab 9 Jahren in einer fantasievollen und doch naturverbundenen Kinderromanwelt.

Vor ihrem Tod vermacht die Mutter des Polarfuchses Dilah im etwas ganz Besonderes. Es ist der Mondstein. Er kann dem Besitzer den Weg zu einem Schatz weisen. Dilah macht sich auf die Suche und erlebt verschiedene Abenteuer und findet neue Freunde.

Ein Auftakt zu einer tollen Buchreihe voller Spannung und Abenteuer.

„White Fox – Der Ruf des Mondsteins“ von Chen Jiatong, illustriert von Viola Wang, aus dem Englischen übersetzt von Ulrike Köbele, 288S., erschienen 2021 im Loewe Verlag, ISBN 978-3-7432-0806-3

„Der Tag, an dem die Oma das Internet kaputt gemacht hat“ von Marc-Uwe Kling

Ein herrlich witziges Buch zum Vorlesen und Selbstlesen ungefähr in der 2. – 3. Klasse.

Oma, die technisch nicht so begabt ist, schafft es doch tatsächlich das Internet kaputt zu machen. Überall in der Umgebung läuft nichts mehr. Auch Mama und Papa machen auf der Arbeit früher Feierabend, weil sie ohne Internet nicht arbeiten können. So hat die Familie unerwartet Familienzeit und nach anfänglichen Schwierigkeiten, weiß sie sie auch zu nutzen, um einen schönen Nachmittag zu erleben.

Die Gespräche sind flott und humorvoll, die Geschichte spannend und zeigt auch wunderbar, was alles vom Internet im Alltag abhängig ist.

„Der Tag, an dem die Oma das Internet kaputt gemacht hat“ von Marc-Uwe Kling, illustriert von Astrid Henn, 72 S., erschienen 2018 im Carlsen Verlag ISBN 978-3-551-51679-4

Podcast „Kinderbücher ab 8 Jahren“ Folge 2

Für unsere zweite Folge des Podcasts hat sich Samuel dieses Mal für folgende Bücher entschieden:

„Der Tag, an dem die Oma das Internet kaputt gemacht hat“ von Marc-Uwe Kling, illustriert von Astrid Henn, 72 S., erschienen 2018 im Carlsen Verlag ISBN 978-3-551-51679-4

„White Fox – Der Ruf des Mondsteins“ von Chen Jiatong, illustriert von Viola Wang, aus dem Englischen übersetzt von Ulrike Köbele, 288S., erschienen 2021 im Loewe Verlag, ISBN 978-3-7432-0806-3

„Die Tierpolizei 1. Kommissare mit Fell und Feder“ von Anna Böhm, illustriert von Ramona Wultschner, 224 S., erschienen 2020 im Oetinger Verlag ISBN 978-3-7891-2123-4

„Jahrmarkt um Mitternacht“ von Gideon Sterer

An Jahrmärkten faszinieren mich vor allem die glitzernden Lichter und die fröhlichen Gesichter und von Beidem ist in diesem Buch eine Menge zu entdecken.

Ein Jahrmarkt parkt auf einer großen Wiese. Dieser Ankunft wohnen viele Beobachter bei. Zuerst ist nicht klar, was die Tiere davon halten. Sie beobachte die Menschen. Als diese endlich das Reld räumen, erobern die Tiere den Park. Es handelt von Tieren auf dem Jahrmarkt 🎡 die sich um Mitternacht auf das Gelände schleichen und die ganze Nacht Vergnügt sind, Karussell und Scooterautos fahren und die eine oder andere Leckerei vernaschen.

Meine Kinder und ich lieben dieses Buch. Die Bilder schaffen es ohne Worte den Leser und die Leserin durch die Geschichte zu tragen und vor allem den von mir geliebten Lichterglanz so zu transportieren, dass man sich beim Anschauen auf dem Jahrmarkt wähnt.

Außerdem gefällt mir der Blickwinkel. Zuerst sehen wir die Tiere das Geschehen beobachten und sind geneigt, die Ankunft des Jahrmarktes aus dem Gedanken von Tierwohl und Umweltschutz zu verurteilen. Und dann passiert das Überraschende – die Tiere erobern sich den Raum und haben Spaß. Das zeigt wunderbar, dass wir Menschen in keiner Situation fähig sind, etwas gänzlich zu verstehen, wenn wir nicht selbst betroffen sind.

Wie oft habe ich schon erlebt, dass ich zu etwas ganz sicher eine Meinung habe und dann habe ich selbst in der Situation gesteckt und konträr zu meiner vorherigen Ansicht gehandelt und das wohl überlegt und zurecht. Viele älteren kennen sowas am Besten durch den Perspektivwechsel durch die Geburt eines eigenen Kindes. So, so viele kinderlose Menschen wissen ganz genau, wie sie als Eltern wären und werden dann gänzlich andere Eltern, wenn sie es dann wirklich sind.

Wir sind keine Tiere und können uns auch nicht hineindenken. Natürlich können wir im Labor bei Tieren Anzeichen für Stress messen und Erkenntnisse gewinnen. Doch ganz verstehen, was Stress für Tiere ist und ob sie eindeutig Angst und Freude spüren, können wir sicher nicht, bis wir nicht zu einem Tier werden oder ein Tier lernt sich uns mitzuteilen.

Dieses wunderbare Buch möchte ich als Dankeschön an Euch auf unserem Instagramaccount KinderLeseWunder verlosen. Schreibt hier in die Kommentare, ob Ihr das Buch kennt, oder Kennenlernen möchtet oder welche Erfahrungen Ihr mit Wordlessbüchern habt und welche ich noch unbedingt kennen sollt und wechselt rüber, um dort das Hauptlos zu sichern.

„Klimahelden“ von Hanna Schott

Der letzte Impuls, der uns gefehlt hat, um zum Klimahelden zu werden ist das Buch „Klimahelden –Von Goldsammlerinnen und Meeresputzern“ von Hanna Schott, mit Bildern von Volker Konrad und ist 2020 im Neufeld Verlag erschienen.

Mein erster Gedanke war, als ich das Buch bei Klimabuchmesse gesehen habe:

„Nicht noch ein Kinderbuch zum Thema Umwelt.“

Anna

Derzeit schwappt eine große Masse an Neuerscheinungen rund um das Klima auf den Büchermarkt und nicht alle sind innovativ und lesenswert, wie es auf den ersten Blick scheint. Ich hab mich von diesem Buch überzeugen lassen, denn auf dem InstagramAccount der Klimabuchmesse werden grundsätzlich gute Bücher empfohlen. Warum sollte es hierbei anders sein?

Das war es nicht. Dieses Buch hat uns beim Lesen begeistert. Was noch viel wichtiger ist, es hat meinen Kindern das Gefühl gegeben, jeder junge Mensch kann sich gegen die Zerstörung unseres Planeten wehren, egal wie klein und unbedeutend die eigenen Schritte erscheinen.

Im Buch spielen in allen Kapiteln Kinder die Hauptrollen. Es sind Geschichten von Jungen und Mädchen, die auf die eine oder andere Weise mit ihren Ideen die Welt verändern. Die Autorin berichtet von GoldgräberInnen, EssensretterInnen, FahrraddemonstrantInnen und anderen HerldInnen, die sich alle letztendlich für die eine Sache einsetzten – die Rettung unseres Planeten.

In der letzten Geschichte kommt die personifizierte Erde selbst zu Wort. Sie erzählt, wie fiebrig sie sich fühlt und das sie eigentlich nicht verstehen kann, warum die Menschen sich so umweltschädigend verhalten. Das hat auch meine jüngere Zuhörerin beeindruckt.

Ich empfehle dieses Buch wärmstens für alle Kinder ab 8 Jahren.

„Klimahelden – Von Goldsammlerinnen und Meeresputzern“ von Hanna Schott, mit Bildern von Volker Konrad, 124 S., erschienen im Neufeld Verlag, ISBN 978-3-86256-098-1

So kannst Du unsere Arbeit unterstützen

Mit viele Liebe wählen wir die Bücher aus, die wir vorstellen. Denn Bücher, die uns unter die Finger kommen, aber uns in unserem Fokus und unseren Ansprüchen nicht überzeugt haben, bewerten wir auf anderen Plattformen ehrlich, zeigen sie hier jedoch nicht, weil die Büchersammlung auf dieser Seite ein Best-of sein soll. Du kannst dir vielleicht vorstellen wie viel Zeit diese Arbeit in Anspruch nimmt, auch wenn sie uns Freude macht.

Umso mehr freuen wir uns über deine Unterstützung. Wie kann deine Unterstützung aussehen kann, erfährst du jetzt:

  • Besuche uns regelmäßig – um unsere Seite nicht zu vergessen, speicher sie gerne unter Deinen Favoritenseiten ab
  • Kommentiere Beiträge, die Dir gefallen haben oder übe Kritik, wenn Du Verbesserungsvorschläge hast
  • Schreib uns eine Nachricht, falls Du Interesse an einem Newsletter hast
  • Besuche uns auf Instagram oder YouTube folge uns, like und speicher unsere Beiträge und Video und hinterlasse einen Kommentar
  • Hör Dir unsere Podcast über Spotify, Apple Podcasts oder in einem deiner Podcast Apps an, abonniere unseren Podcast, um keine Folge zu verpassen und bewerte gerne unsere Show.

Monatsausblick Januar 2022

Womit fangen wir an?

Machen statt Reden – mit dieser Idee im Kopf starten wir zwar mit einigen Vorsätzen ins Neues Jahr, doch ein wenig Nachdenken sollte erlaubt sein 😉

Im Januar möchte ich zuerst eine Bestandsaufnahme machen, was wir bereits für Umwelthacks auf Lager haben. In diesen Bereichen können wir uns dann leichter ausweiten und das Jahr zu strukturieren. Ein alter Marathonläufertrick – nicht gleich am Anfang die ganze Puste verbrauchen und nach der Hälfte völlig erschöpft zusammen brechen. Das übertragen wir auf unsere Challenge und fangen klein an.

………………………………………

Ich denke, die Struktur und ein Ausblick hilft uns am Ball zu bleiben. Wenn man erst anfängt zu recherchieren und sich Gedanken zu machen, prasselt eine Fülle von Informationen auf einen ein. Wo soll da bloß Anfangen, denn am Besten wäre es, wenn alles bereits vor 50 Jahren schon umgesetzt worden wäre. Mein Motto ist deshalb „Schritt für Schritt zum Unwelthelden“.

To-Do-Liste für diesen Monat und damit auch ein Ausblick für diesen Account:

  • kurzweilige Aktionen finden, die den Kindern Spaß und die Challenge begreifbar machen und der Umwelt gut tun z.B. Müll sammeln gehen
  • Bestandsaufnahme „Was tun wir bereits?“ – ein Schulterklopfen motiviert und erleichtert den Einstieg in die Thematik – Anknüpfungspunkte sind leichter zu identifizieren und auszuweiten
  • Ein großes Thema heraussuchen, über das wir uns in der Familie gemeinsam Gedanken machen
  • Eine Basicliste für den Umweltschutz erstellen
  • weitere Inspirations- und Informationsquellen finden (z.B. spannende Blogs, Bücher oder Zeitschriften). Diese stelle ich Euch hier vor.

Schreibt mir gerne in die Nachrichtsfunktion oder in die Kommentare, welche Inspirations- und Informationsquelle ich unbedingt kennen sollte rund um das Thema Umweltschutz – vor allem mit dem Schwerpunkt Familienalltag.

Diese Website verwendet Cookies, um Dir das bestmögliche Online-Erlebnis zu geben. Lass mich bitte wissen, dass Du damit einverstanden bist, indem du auf die Option "Alle Cookies akzeptieren" klickst.   Erfahre mehr.