In dem Spiel findet Ihr 24 dicker Karten mit 48 Motiven und unterschiedlichen Ausstanzungen. Die Karten sind richtig schön griffig und von der Größe von 13cm x 13cm schon für Kleinkinder wunderbar geeignet.
Auf jeder Karte ist auf der einen Seite der Fuchs und auf der anderen Seite der Hase zu sehen. Das Thema ist auf beiden Seiten gleich mit einer unterschieden Aufgabe.
In unserem Beispiel seht Ihr z.B. den Fuchs auf einem Boot. Als Aufgaben ist formuliert, dass der Fuchs ein Boot aus Holz hat. Das Boot ist auf der Karte ausgestanzt. Nun heißt es, sich auf die Suche nach einer Holzoberfläche zu begeben und die Karte davor zu halten. Habt Ihr es geschafft? Dann gibt es einen Punkt. Auf der Rückseite steht auch der Hase auf einem Boot, doch sein Boot ist aus Plastik. Findest Du auch die passende Oberfläche für das Boot des Hasen in Deiner Umgebung?
Mit diesem kurzweiligen Spiel entdecken Kinder ihre Umgebung und schärfen ihren Blick für Formen und Strukturen. Bei manchen Aufgaben können schon die Karten selbst als Hintergrund für die Ausstanzung dienen. Auf die Suche in der Umgebung werden „Wohnung oder Garten zum Schauplatz einer rasanten Safari.“ Oder Ihr legt Papier und Stifte bereit und lasst die Kinder die Hintergründe malen. Und für ganz Kleine könnt Ihr auch passende Papierquadrate vorbereiten und vor Ihnen ausbreiten.
Meine Kinder haben viel Freude an dem Spiel, welches übrigens gut allein, zu zweit oder mit mehreren Spielern bereits ab 3 Jahren gut funktioniert. Mich begeistert an dem Spiel die besondere Idee die Umgebung kreativ zu entdecken.
„Fuchs und Hase – Das FlächenSuchSpiel“ von Antje Damm, 24 beidseitig bedruckte Karten mit Ausstanzungen, erschienen 2019 bei MeterMorphosen ISBN 978-3-934657-84-7
Das ist ein wunderschönes Bilderbuch, dass nicht nur zum Nachdenken und zu einem tollen Gespräch mit Kindern anregt, sondern auch die Magie der Dunkelheit feiert.
Der kleine Fuchs klettert aus seinem Bau. Er ist ein nachtaktives Tier, aber es ist in der Stadt auch nachts sehr hell. So viele Lichter brennen um ihn herum. Mit einem Käfer macht er sich auf die Suche nach der Dunkelheit in der Nacht. Auf ihrer Suche schließen sich ihnen andere Tiere an, die wie sie die Dunkelheit brauchen. Sie suchen überall. Irgendwann treffen sie auf die frische geschlüpften Schildkröten und mit ihnen schwimmen sie einem Glühwürmchen nach zum „dunkelsten aller Orte“ und sehen „Alles“ Sie finden den Zauber der Dunkelheit, denn Dunkelheit ist nicht das Nichts.
Mit berührenden Bildern und poetischen Worten nehmen uns die Autorin und die Illustratorin mit auf eine Suche nach etwas Magischem. Die Magie der Nacht ist ein wahrer Schatz und die Lichtverschmutzung vor allem in Ballungsräumen eine ernstzunehmende Gefahr für Tiere.
„Licht aus, sagt der kleine Fuchs“ von Marsha Diane Arnold, übersetzt von Stephanie Menge, illustriert von Susan Reagan, 40 S., erschienen 2022 bei FISCHER Sauerländer ISBN 978-3-7373-5885-9
Meine eigene Erfahrung mit der Magie der Dunkelheit:
Mein Mann und ich waren in unseren Flitterwochen auf der griechischen Insel Kreta. Am zweiten Abend haben wir beschlossen die Gegend bei Dunkelheit zu erkunden und stapften los. Schon einige Meter vom Hotel entfernt konnte ich keinen Schritt weitergehen.
Ich klammerte mich an meinen Mann, weil ich so überwältigt war. Der Nachthimmel mit seinen Milliarden von Sternen, die Milchstraße und vermutlich noch Einiges mehr war mit bloßem Augen so gut zu erkennen, wie ich es von Deutschland her gar nicht kenne. Das war der erste Moment in meinem Leben, als ich verstanden habe, was die Beleuchtung in der Stadt uns nimmt.
Zu der Zeit haben wir in Hamburg gelebt. Ein riesiger, leuchtender Punkt auf der Karte aus dem Diercke-Atlas „Deutschland – Nachtaufnahme“
Mittlerweile sind fast 13 Jahre vergangen. Wir haben an Orten gelebt, bei denen es sich gelohnt hat nachts vor die Tür zu gehen und den Sternenhimmel zu genießen. Aber den Nachthimmel, den ich auf Kreta erlebt habe, habe ich in Deutschland nicht einmal in den Alpen wiedergefunden.
Meine Kinder sollen viel früher als ich verstehen, wie der Nachthimmel aussehen kann und was das Licht mit uns und der Tierwelt macht. Ich bin froh mit ihnen dieses Buch lesen zu können.
Wo habt Ihr die Magie der Nacht in Eurem Leben entdecken dürfen? Nutzt gerne die Kommentarfunktion.
Dieses Spiel ist ein ganz tolles, kooperatives Spiel für Kinder ab 5 Jahren.
Auf der Insel DRAGO-TUKU wurde von einem Sturm die Burg zerstört. Dabei war sie sehr wichtig für die Einwohner, da sie ihnen immer Schutz geboten hat. Während sie versuchen die einzelnen verstreuten Bauteile einzusammeln und die Burg zusammen zu bauen, tauchen immer mehr Drachen auf, vor denen die Menschen sich in Acht nehmen sollten.
Pro Runde kann jede Spielfigur nur ein Burgteil transportieren. Hat die Spielfigur eine Runde unbeschadet überstanden, darf das transportierte Teil eingebaut werden. Und schon geht es für die Spielfigur weiter.
Doch wehe, die Spielfigur landet auf ein Feld mit einem Drachen. Vor Schreck flüchtet die Spielfigur in den Zauberwald in der Inselmitte und darf erst nach dem Würfeln eines Sonnensymbols wieder aus dem Zauberwald heraus. Das kooperative Element dabei ist klasse. Würfelt jemand eine Sonne und benötigt sie nicht, darf der- oder diejenige das Symbol an einen anderen Spieler weitergeben und setzt an der Stelle selbst aus, befreit aber dafür den Mitspieler.
Seit dem das Spiel bei uns eingezogen ist, spielen wir es häufig, weil es wunderbar kurzweilig ist und perfekt für Zwischendurch. Vor allem können alle drei Kinder das Spiel auch ohne Erwachsene spielen, was im Alltag eine enorme Erleichterung ist.
Die schönen Holzspielfiguren und auch die Gestaltung der Spielschachtel von innen mag ich total gerne.
„Drago-Tuku“ Autor: Claude Weber Illustration: Gediminas Akelaitis Spieleranzahl: 2-4 Spielalter: ab 5+ Spielzeit: ca. 20 min. erschienen bei LOGIS
Diese besondere Entdeckung ist ein Bilderbuch ab 3 Jahren, welches durch die Wiedererkennungsmomente, eingängige Reime und schöne Illustrationen beeindruckt.
Füchslein ist gerne in seinem Garten und draußen in der Natur und erlebt dort allerlei Abenteuer. Ob einen Erdbeerschmauß oder ein Drachenabenteuer, Nachmittagskaffee oder einen leichten Regenschauer. Aller Ereignisse begrüßt er freudig.
Kleiner Kinder erkennen sich wunderbar wieder und bekommen neue Ideen für Aktivitäten draußen. Die einfachen Reime machen Spaß und die Illustrationen sind natürlich und farbenfroh, ohne überladen zu wirken.
Ein kleiner Bücherschatz um mit kleinere Kindern die Natur im Buch bei einer kuscheligen Vorlesezeit zu entdecken.
„Ein Tag in Füchsleins Garten“ mit Text von Leon Alexander Schmidt und Illustrationen von Nicole Pustelny, 44 S., erschienen 2016 im Projekt Vielseitig Verlag ISBN 978-3-945310-02-1
Dieses Buch ist unsere neues Standardnachschlagebuch um die Ursache für Schäden an den Gemüsepflanzen und mögliche natürlichen Helfer zu bestimmen und Ideen zu entwickeln wie wir sie nachhaltig davon abhalten können unser angebautes Obst und Gemüse vollständig zu vertilgen.
Ein möglicher Weg das angebaute Obst und Gemüse zu schützen ist den Garten naturnah zu gestalten und so viele Helfer anzulocken wie möglich. Denn die Helfer, Nützlinge genannt, helfen dabei ein Gleichgewicht im eigenen Garten herzustellen schaffen.
Dieses Buch zeigt auf, dass auch sog. Schädlinge ihren Sinn haben, auch wenn es frustrierend ist die eigene Ernte an sie zu verlieren. Statt einfach hinnehmen, erfahren wir beim Lesen welche Lebewesen ein Gleichgewicht im Garten bringen, damit alle auf ihre Kosten kommen, auch wir Menschen.
Neben vielen ausführlichen Steckbriefen wird auch das Thema gute und schlechte Nachbarschaft von Gemüsepflanzen besprochen. Und dann gibt es ein tolles Poster, um nicht den Überblick zu verlieren.
Ansonsten macht es einfach Spaß in dem Buch zu stöbern und auch mal einfach so Insektenportraits zu lesen und witzige Fakten über sie zu sammeln.
Eine erwähnenswerte Besonderheit zum Buch bleibt noch: Solltest du das Buch irgendwann nicht mehr benötigen, wirf es auf den Kompost, denn es ist nach dem Cradle to Cradle -Verfahren hergestellt und somit vollständig in den biologischen Kreislauf rückführbar.
„Wer knabbernde an meinem Gemüse? – von Plagegeistern und kleinen Helfern. Pflanzen schützen, Gleichgewicht fördern, Vielfalt begrüßen.“ von Fiona Kiss und Andreas Steinert, 192 Seiten plus Poster, erschienen 2021 by Löwenzahn ISBN 978-3-7066-2683-5
Was geschieht, nach dem die Arche Noah nach der Sintflut wieder auf festem Boden steht? Herr Noah verwandelte die Arche in ein Zuhause an dem Ort, wo sie gestrandet ist. Und was tut Frau Noah in der Zeit? Dieser zweite Band rund um Frau Noah, thematisiert genau diese Fragen. Jeder, der die Geschichte rund um die Arche Noah und/oder das Bilderbuch „Frau Noahs Mantel“ kennt, liest dieses Bilderbuch genauso begeistert, wie jemand der sie nicht kennt.
Auf der Erde war durch die Flut alles zerstört. Frau Noah sehnt sich nach ihrem Garten. Zum Glück findet sie neben der Arche ein Plätzchen, an dem sie mit vielen Helfern ein neues Gartenparadies für Fantasie und Leben erschafft.
„Wenn Frau Noah jetzt an Zuhause denkt, weiß sie, dass es hier ist, mit Herrn Noah und all ihren schönen Kindern im Garten.“
Soviel wundervolle Botschaften sind in dieser Geschichte verborgen und werden noch durch die besonderen Illustrationen erweitert.
Es geht für mich in dem Buch
um die Kraft für einen Neuanfang nach der vollkommenen Zerstörung
um das Miteinander und die Möglichkeit Zusammen etwas Wunderschönes zu erschaffen
um die heilende Wirkung von Natur und die Liebe zu ihr
um die Suche nach Heimat und wie Erde und ein eigener Garten helfen Wurzeln zu schlagen
um eine starke, wenig beachtete Frau
dank der phantastischen Illustrationen die viele Fabelwesen zum Leben erwecken auch um viel Fantasie, die benötigt wird, um etwas Großes zu erschaffen
um die Fülle der Natur und dass es für alle reicht, wenn jede/-r ohne Gier nur das nimmt, was er oder sie gerade benötigt
Ganz anders als Band 1 ist dieses Bilderbuch für mich ein wahrer Schatz, den zu meiner Freude auch meine Kinder so lieben wie ich. Ich bin froh, ihn mit Euch hier teilen zu können.
„Frau Noahs Garten“ von Jackie Morris in besonderen Weise illustriert von James Mayhew, 36 S., erschienen 2021 im Gütersloher Verlagshaus bei Penguin Random Hause ISBN 978-3-579-07169-5
„Frau Noahs Mantel“ von Jackie Morris in besonderen Weise illustriert von James Mayhew, 36 S., erschienen 2020 im Gütersloher Verlagshaus bei Penguin Random Hause ISBN 978-3-579-07157-2
Band 1 – „Frau Noahs Mantel“ konnte uns leider nicht begeistern, weshalb ich es hier auch nicht empfehlen möchte.
Beschrieben wird in eigener Interpretation der biblischen Geschichte rund um Noah und seine Arche. Noah sammelt alle Tiere paarweise ein, freut sich jedoch darüber, dass alle „lästigen Wesen“ in der Flut umkommen werden.
„Alle Tiere liefen hinaus auf das Land und Herr Noah sah zu und lächelte. So viel ordentlicher war die Erde nun ohne diese lästigen Wesen…“
Frau Noah behagt dieser Gedanke nicht, dass all die „lästigen Wesen“, mit denen ihr Mann die Fantasiegeschöpfe bezeichnet, die Flut nicht überleben werden. Sie näht einen weiten Mantel mit vielen Taschen und geht heimlich in den Zauberwald. Was sie dort tut, löst sich erst am Ende der Geschichte auf – sie hat in ihrem Mantel all die Fantasiewesen versteckt und gerettet. Frau Noah lässt sie ebenso heimlich frei, wie sie die Fantasiewesen heimlich eingesammelt hat.
Mir behagt nicht, dass Frau Noah heimlich handelt, statt mit ihrem Mann zu sprechen. Auch meine Kinder sind von der Geschichte nicht überzeugt. Die Illustrationen sind jedoch auch in diesem Buch wunderschön und kreativ und machen viel Freude beim Betrachten.
Der Band 2 knüpft nicht ganz nahtlos an Band 1 und Noah lebt mit den Fantasiewesen im Einklang. Das versöhnt mich doch sehr mit der Geschichte.
Eine zauberhafte Vorlesegeschichte rund um Krümel und die Traummaschine mit idealer Kapitellänge vor dem Einschlafen. Jedes Kapitel ist spannenden erzählt und lädt im Anschluss zum Träumen ein.
Der Sandmann✨ hat eine Verabredung mit der Zahnfee 🧚♀️und kann deshalb die Traummaschine nicht bedienen. Krümel, sein kleiner Mitbewohner auf der Träumeburg ist ganz aufgeregt, dass er diese wichtige Aufgabe übernehmen darf. Der Sandmann schärft ihm ein, dass Krümel sich unbedingt an das Rezeptbuch 📖 halten soll und auf keinen Fall etwas aus den Zutatenfläschchen verschütten darf, vor allem nicht die Zutat „Prinzessin“ 👑. Doch wie das mit solchen Ermahnungen so ist: Als der Sandmann weg ist und Krümel sich an die Arbeit macht ist er angespannt und es passiert ihm doch. Zuerst verschüttet er einen Tropfen Rasen und 💥schwups, schon kann er die Traummaschine nicht mehr sehen, weil das Gras so hoch wächst. Wie bekommt er den Rasen bloß ganz schnell weg🤔 Ein Kuh 🐄 muss her. Krümmel tropft einen Tropfen Kuh und schon fängt sie an zu kauen. Wenn die Kuh doch bloß nicht so langsam beim Grasen wäre… Wie Krümel den Rasen doch noch gekürzt bekommt und welche Abenteuer er in den restlichen acht Kapiteln erlebt dürft Ihr im Buch 📕 entdecken 🤗
Meinte Tochter war begeistert von den Ereignissen im Buch, weil sie spannend erzählt sind und liebt die Figuren im Buch, vor allem natürlich Krümel und seine Freundin, die taffe und kluge Prinzessin in Gummistiefeln, die für jede Situation Rat weiß.
„Krümels Abenteuer auf der Träumeburg“ von Franziska Gehm, mit Illustrationen von Matthias Derenbach, 128 S., erscheinen 2022 bei Penguin Junior ISBN 978-3-328-30036-6
Ein weltberühmtes Gedicht von Rainer Maria Rilke wird in diesem Buch Kindern mit berührenden und schon für sich genommenen poetischen Bildern auf wundervolle Weise näher gebracht.
Der Panther wohnt in einem kleinen Käfig im Zoo. Wie soll dieses wilde und prächtige Tier in Gefangenschaft glücklich werden? Ein Panther ist ein Jaguar oder Leopard mit schwarzer Fellfarbe. Wenn wir uns bloß die Schnelligkeit der Tier vor Augen führen, wird klar, wie nötig sie riesige Flächen als Auslauf brauchen. Wir Menschen sollten darüber diskutieren, ob das Argument Arterhaltung für Zoohaltung überhaupt sinnvoll ist.
Zurück zum Buch:
Dieses poetische und berührende Gedicht wird mit den Illustrationen in diesem Bilderbuch noch greifbarer. Da es eins meiner absoluten Lieblingsgedichte ist, habe ich es meinen Kindern bereits einige Mal ohne das Buch aufgesagt. Doch erst beim Lesen dieses Buches hat sie die Poesie der Worte dank der Illustrationen so gepackt wie mich damals.
Ich bin überzeugt, dass dieses Buch bei vielen Kindern und Erwachsenen dieselbe Reaktionen auslöst und einenge tolle Gesprächsanlässe und Diskussionen auslöst.
„Der Panther“ von Rainer Maria Rilke. Hier als Bilderbuch mit 24 Seiten illustriert von Julia Nüsch, erschienen 2018 beim Kindermann Verlag ISBN 978-3-934029-71-2
Dieses Kinderbuch rund um die Rechte der Tiere rollt das Thema kulturhistorisch auf, aber keine Sorge, wie es sich für ein Kinderbuch gehört, ist es kurz und knapp gehalten und in kindergerechter und verständlicher Sprache verfasst.
Wer die Beziehung zwischen Mensch und Tier verstehen möchte, sollte mit seiner Suche ganz früh in der menschlichen Geschichte anfangen.
„Anfangs waren die Tiere den Menschen ebenbürtig.“
Dieser Satz steht ganz am Anfang und ist für mich tatsächlich der zentrale Satz in diesem Buch. Im Tierschutz geht es nicht um Mitleid mit Tieren. Das wäre der falsche Ansatz, wie ich finde. Es geht darum zu verstehen, dass diese angebliche „natürliche Ordnung“ in der Beziehung zwischen Mensch und Tier auf die Zeit der Erde, ja sogar noch auf das Dasein des Menschen bezogen erst seit kurzem andauert und nicht unumstößlich ist.
Das Buch fängt folgerichtig mit dem Sammeln und Jagen an und geht den Weg bis ins Heute und beleuchtet viele Aspekte unserer Zeit auf unseren Umfang mit Tieren.
Es schließt mit der Universellen Erklärung der Tierrechte von 1978 und dem 1972 verabschiedeten Tierschutzgesetzt in Deutschland.
Durch die witzig – komischen Illustrationen wirkt das Buch locker und eignet sich daher wunderbar als Einstieg in das Thema. Konzipiert ist das Buch für Kinder ab dem Grundschulalter bis ins Erwachsenenalter hinein, jedoch kann es auch abhängig von der Vorbildung und der Affinität zu der Thematik auch schon früher gemeinsame gelesen werden.
„Tiere haben Rechte“ von Ola Woldańska-Plocińska, 88 S., erschienen 2020 bei Beltz & Gelberg ISBN 978-3-407-75566-7
Ein fantasievolles und berührendes Buch eines Mädchens, dass durch Fremdhilfe auch Selbsthilfe findet.
Levken weiß genau, wo ihre Träume wohnen – in den Wolken. Ob ihr neuer regenbogenfarbener Regenschirm ihr helfen kann das Wolkenland zu besuchen? Ein Glück, es klappt und Levken steigt hinauf. Dort lernt sie verschiedene Fantasiewesen kennen, die alle ein wenig Unterstützung benötigen. Wie schön, dass Levken sie ihnen bieten kann und auch selbst ein wenig über Mut und Selbstvertrauen lernt.
Dieses Bilderbuch ab 5 Jahre ist fantasievolle und herzlich. Beim Lesen bekommt man selbst Lust ins Wolkenland zu reisen und ganz eigene Wesen zu entdecken. Ein toller Einstieg für eigene Fantasie- und Traumreisen und ein Gespärchsanlass mit Kindern über Mut und Selbstvertrauen.
Es ist eine besondere Erfahrung das Graspapier zu sehen und zu fühlen und ja, auch zu riechen. Ein ganz leichter Duft von Heu mit Wildblumen strömt vom Buch aus. Ich bin überrascht, wie kräftig die Farben sind und wie angenehmen sie sich beim Blättern anfüllen.
Am Meisten beeindruckt mich aber die Zukunftsvision, dass statt Bäumen Gras für ein Druckerzeugniss verwendet werden kann.
„Levken in den Wolken“ von Sarah Opitz, erschienen 2019 bei Matabooks (direkt im Shop bestellbar)
Eine leise, ruhige und sehr naturverbundene Geschichte, die von unerhörten Dingen erzählt, die unter die Haut gehen und dennoch im Verborgenen bleiben. Eine beachtenswertes Debüt mit einer besonderen Erzählstimme, die von der gelungen Übersetzung lebt.
Urd ist ein Mädchen aus einer kinderreichen Familie, die tief im Wald lebt. Was ein wenig nach Bullerbüromantik klingt ist eine Welt voller Einsamkeit mit aufblitzenden Grausamkeiten. Sie ist die drittjüngste lebende Tochter mit fünf älteren Geschwistern eines Baumfällers, der wochenlang weg ist, weil es die Arbeitsaufträge eben so verlangen und einer labilen Mutter, die die meiste Zeit geistig abwesend oder rauchend auf dem Sofa oder in der Badewanne verbringt. Was die Frau abzuwaschen und zu verdrängen versucht und warum sie immer wieder schwanger wird, obwohl sie es hasst Mutter zu sein, wird den LeserInnen in Nebensätzen angedeutet. Der Hauptaugenmerk der Geschichte liegt auf der Protagonistin, ihrem Überlebenswillen und ihrer starken Naturverbundenheit. Sie spürt die Tiere und steht in besonderer Verbindung mit der Natur. Doch auch diese kann sie vor der Welt der Menschen nicht beschützen. Oder sollte die Welt doch eher vor Urd beschützt werden?
Ich kenne viele Bücher, bei denen eine kinderreiche Familie als einfach, harmonisch und bereichernd dargestellt wird. Auch ein Leben ohne Komfort und im Naturzustand wird oft romantisiert. In diesem Buch lesen wir eine krasse Gegendarstellung, die zeigt, dass Kinder nicht sich selbst überlassen werden können und liebevolle Zuwendung eine Grundlage für gelungene Sozialisation ist.
Das ist ein Buch, was mich mit der Geschichte, die unter die Haut geht, noch lange begleiten wird und mir immer wieder Stoff zum nachdenken liefert und mir auch den Atem verschlägt. Es ist ganz sicher kein Buch, dass nebenbei konsumiert werden kann. Es ist auch ein Buch, welches mehrere dicke, fette Triggerwarnungen braucht, auch wenn oder genau weil wenig direkt ausgesprochen und geschildert wird.
„Skabelon“ von Malin C.M. Rønning, aus dem Norwegischen von Andreas Donat, 224 S., erschienen 2022 im Karl Rauch Verlag ISBN 978-3-7920-0272-8
Eine familiäre Spurensuche, die nach und nach entfaltet, wie sich ein Ereignis auf die gesamte Familie auswirkt. Eine psychologisch spannende Darstellung, die uns hilft die Menschen Russlands mit der historischen Einordnung zu verstehen (Achtung! Ich spreche nicht von Sympathie) und das in einem spannenden Roman.
Juri lebt seit Jahren in den USA und ist angesehener Ornithologe. Plötzlich bekommt er eine Email, die ihm verkündet, dass sein Vater in Murmansk im Sterben liegt und ihn unbedingt noch einmal sehen möchte. Doch statt Trauer breit sich in Juri Wut und Entrüstung aus. Und auch ein innerer Sog nach vielen Jahren zurückzukehren, an einen Ort, den er geschworen hat nie wieder zu betreten. Doch wer Reue am Sterbebett erwartet, liegt ganz falsch. Juris Vater Rubin hat eine letzte Forderung an seinen Sohn. Er soll herausfinden, was mit seiner Mutter Klara, Juris Großmutter geschehen ist. Sie war eine angesehenen Wissenschaftlerin, die von Stalin und seiner Partei verschleppt wurde, wie so viele andere Menschen zu der Zeit.
Klara ist der rote Faden des Romans, doch es ist viel mehr als eine Suche nach einer Frau. Wir bekommen Einblick in Juris Kindheit und verstehen seinen Hass auf seinen Vater. Doch dann entführt uns die Autorin in die Kindheit von Rubin und plötzlich bröckelt unsere Empörung und die Verbrüderung mit Juri gegen seinen Vater Rubin. Doch was ist mit Klara? Ist sie dann die Schuldige, die mit ihren Handlungen ihre Familie ruiniert hat oder ist sie doch nur ein Rädchen im Schicksal dieser Welt.
Isabelle Autissier schreibt mit diesem Buch eine berührende Geschichte voller einsamer Menschen, die irgendwie überleben. Sie schafft es auch bis zum Schluss den Spannungsbogen zu halten, obwohl es so viele Abzweigungen gibt. Ein großer Highlight sind für mich die Naturbeschreibung der besonderen Natur im kargen Norden Russlands. Ich hab auch nach Wochen immer noch innere, lebendige Bilder zum Roman und der Gegend, in der ich niemals gewesen bin.
Und dann bleiben einem noch die moralischen Fragen, die die Autorin stellt. Wie weit darf ich als Mensch gehen, um zu überleben. Das ist für mich die zentrale Frage. Die Autorin schafft es, dass man die Gewissheit über die eigenen, moralisch einwandfreien Entscheidungen über Bord wirft und anfängt zu verstehen, dass der Überlebenswille ein Instinkt ist.
„Klara vergessen“ von Isabelle Autissier, aus dem Französischen von Kirsten Gleinig, Originalverlag: mare, als Taschenbuch erschienen mit 352 S. bei Goldmann im Penguin Random House Verlag ISBN 978-3-442-49178-0
Dieses doch etwas unscheinbare Sachbuch mit seinem schlichten Cover aus der Reihe Systemische Horizonte und des Themas Philosophie/Systemtheorie/Gesellschaft hat mich in meinen Überlegungen über unsere Gesellschaft und auch meine persönliche Welt weitergebracht wie schon länger kein anderes Buch. Durch die historische Betrachtungen unserer westlichen Welt seit dem frühen Mittelalter offenbart der Autor überzeugend warum unserer Weltsicht so ist wie sie heute ist und welche Entwicklungsmöglichkeiten und Potentiale es gibt.
Wilhelm Rotthaus hätte auch ein Buch ausschließlich mit Visionen und Ideen für die Zukunft schreiben können. Solch ein Text wäre für Nicht-Historiker sicher eingängiger und doch unternimmt er ausführliche historische Betrachtungen. Weil es wichtig ist zu verstehen woher man kommt,,um zu wissen, wohin man gehen kann.
„Dieser Blick zurück soll deutlich machen, dass unser heutiges Menschenbild und die Art, wie wir die Dinge betrachten, wie wir Raum und Zeit verstehen, die materiellen Güter verteilen, die Wirtschaft und unser Rechtssystem organisieren, keinesfalls so selbstverständlich sind, dass der Mensch und seine Beziehungen zur Umwelt auch völlig anders gedacht werden kann.“ (S.13)
Im ersten Abschnitt betrachtet Wilhelm Rotthaus das „Selbstbild und Weltbild des europäischen Menschen im Frühmittelalter“ (Kapitelüberschrift) und beleuchtet schon in seinen Vorbemerkungen die Schwierigkeiten die Menschen dieser Zeit zu beschreiben und darzustellen, da neben fehlenden verlässlichen Quellen auch unser Blick auf die Zeit geprägt ist von unserer angeblichen Überlegenheit dank des technischen Fortschritts negativ geprägt ist. Er fordert uns auf diese Zeit vorurteilsfrei zu betrachten und so die positiven Aspekte zu entdecken, z.B. die Naturverbundenheit , das vielfältige Gemeinschaftsleben, der Umgang mit Geld und die Sicht auf Eigentum und die zentrale Rolle der „Harmonie, in der alles menschliche Leben aufgehoben ist.“ (S. 41 oben).
„Das Handeln des Einzelnen ist dem Wohl der Gruppe, der er zugeordnet ist, unterworfen, ebenso wie die Gruppe sich an die Interessen der größeren Gemeinschaft zu orientieren hat.“ (S. 55)
Viele heute populäre und neu scheinende Ideen und Zukunftsvisionen von Vordenkern unserer Zeit wurden bereits bis zum Mittelalter in Europa gelebt und haben gut funktioniert. Das empfand ich beim Lesen sehr beruhigend.
Im zweiten Abschnitt beleuchtet der Autor die Veränderung in vielen Bereichen und ihre Auswirkungen auf den Menschen vor allem unter dem Gesichtspunkt des aufkeimenden Individualitätsdenkens. Vieles, was für uns heute natürlich und selbstverständlich erscheint, entwickelte sich erst seit dem 12 Jahrhundert. Nehmen wir als ein Beispiel das Urheberrecht. Wenn Menschen wie Joost Smiers und Marieke van Schijndel die Abschaffung der Urheberrechtes fordern (Exkurs hier) oder die Piratenpartei mindestens eine Reform, klingt es zunächst wie ich finde absurd. Wenn man sich hin im Buch zusammen mit Wilhelm Rotthaus mit dem Frühmittelalter und dem Gedanken der Gemeinschaft beschäftigt, kommen einem doch am eigenen Weltbild Zweifel. Ebenso kommen Begriffe wie Erziehung, die vorherrschende Sicht auf Tiere und vieles anderen mehr ins ins Wanken.
Und dann sind wir erst bei der Hälfte des Buches und haben noch die beiden Abschnitte „Das Ende des Zeitalters des Individuums“ und „Aufbruch in eine unbekannte Zukunft – Gedanken zu einem zukünftigen Selbst- und Weltbild des Menschen“. Der Autor fordert uns auf selbst Visionen zu entwickeln und zu überlegen, wohin wir als Menschen gehen können. Denn auch das zeigt die Geschichte: die Menschheit hat sich bisher immer in Zeit großer Unsicherheit weiterentwickelt und natürlich bringt jede Weiterentwicklung gute und schlechte Seiten hervor. Nach der Lektüre war ich um einiges schlauer und auch irgendwie verwöhnter mit der Welt.
„Wir können und müssen uns neu erfinden. Am Ende des Zeitalters des Individuums – Aufbruch in die Zukunft“ von Wilhelm Rotthaus, 189 S., erschienen 2021 im Carl Auer Verlag ISBN 978-3-8497-0410-0
Eine umfangreiche Übersicht über die verschiedenen Bereiche des Tierschutzes erhalten Kinder ab 10 Jahren in diesem Buch.
Viele wichtige Themen werden in kurzen, kindergerechte Texten angesprochen:
Artenvielfalt
Haustiere
Insekten
Tiere im Garten
Tiere im Wald
Massentierhaltung
Tierzransporte
Tiere und Bräuche
Feiertagsmenü
Zoo
Zirkustiere
Pferdesport
Jagd
Fische
Delfine
Haie
Robbensterben
Froschsterben
Bedrohte Raubtiere
Natur- und Tierschutz
Nationalparks
Zu jedem Thema gibt tolle Naturfotos und einige typische und brisante Fragen werden von der Figur Professor Kniffelogus kurz und bündig beantwortet und dabei immer versucht beide Seiten zu verstehen und zu beleuchten.
Dieses Buch ist damit kein großer erhobener Zeigefinger, sondern versucht Kinder zu informieren und Gedankenanstöße zu liefern. Auch wenn ich finde, das das schwarze Cover auf den ersten Blick etwas abschreckend wirkt, lohnt sich der Blick in das Buch alle Mal, wenn man sich im Thema Tierschutz orientieren möchte.
„Schützt die Tiere“ von Hand-Jürgen van der Gieth, erschienen 2014 im BVK Buch Verlag ISBN 978-3-86740-345-0
Dieses zauberhafte kleine Bilderbuch mit seinen traumhaften Illustrationen verbindet die magischen Begegnungen mit Drachen ganz eng mit Wissen über Natur, Blumen und den Garten.
Wusstet Ihr, dass auch in Eurem Blumenbeet ganz bestimmt Gartendrachen zu finden sind? Die Drachen sind mit ganz besonderen Blumen eng verbunden:
Schneefeder im Schneeglöckchen Kleegeist im Rotklee Knospenkiefer im Lavendel Tintenhals im Borretsch Ringelkralle in der Ringelblume Sonnendieb in der Sonnenblume Fächerschwinge in der Kapuzinerkresse
Diese tollen Drachenpersönlichkeiten treffen auf eine Pelzbiene, eine Erdhummel, eine Wollbiene, eine Sandbiene, eine Furchenbiene, eine Ackerhummel und eine Seidenbiene.
Kinder bekommen durch die kleinen Geschichten eine besondere Verbindung zu diesen bienen- und wildbienenfreundlichen Pflanzen. Das weckt die Freude am Gärtnern. Das Wissen um die Arten der Wildbienen und ihren Lebensraum, die hier kleine und große Leser erwerben ermöglicht den Artenschutz der Wildbienen, was nicht anderes als Tierschutz ist.
Dieses kleine Buch beleuchtet auf wenigen Seiten viele Aspekte, die uns sehr am Herzen liegen. Wir können es Euch wärmstens ans Herz legen.
„Die sieben Garten – Drachen und ihre Freunde – Die Wildbienen“ von Eleanor Bick, 45 S., erschienen 2019 im KJM Buchverlag ISBN 978-3-96194-067-7
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