Lesen verändert die Welt
Was für eine schöne Botschaft in dem Buch für alle Menschen, die Bücher lieben, oder lieben lernen möchten. „Der Lesewolf“ aus dem Midas Verlag hat eine ganz wunderbare Aussage: Lesen macht aus einem böse dreinschauenden Wolf einen umgänglichen Wolf mit ganz vielen Freunden. Der Text stammt von Bénédicte Carboneill, die Illustrationen von Michaël Derullieux und die Übersetzung aus dem Französischen von Gregory Claude Zäch.
Der Wolf wird geweckt und ist neugierig. Ein Vater ließt seiner Tochter vor. Die Geschichte fasziniert den Wolf und zum Glück verliert der Vater beim Weggehen das Buch. Der Wolf möchte wissen, wie es weitergeht, doch leider kann er nicht lesen. Nun ist es für ein gefürchtetes Tier nicht einfach Unterstützung zu finden. Zum Glück ist Einer mutig genug, sodass der Wolf am Ende der Geschichte im ganzen Wald als „Der Lesewolf“ bekannt wird.
Eine schöne Parabel über das Lesen lernen. Meine Kinder fiebern mit dem Wolf mit, denn sie kennen es aus Erfahrung, welche Spannung und Vorfreude beim Warten auf das Vorlesen entstehen kann. Und welche Freude das Zuhören und auch das Selbstlesen bringt. Hier wird die kindliche Erfahrungswelt schön angesprochen.
Wunderbar finde ich auch, dass der Wolf jemanden findet, der seine Vorurteile wegschiebt und auf das Versprechen, dass der Wolf gibt, vertraut. Der Mut des Einzelnen schenkt allen Waldtieren etwas wunderbares.
Die wichtige dritte Botschaft, die ich in diesem Buch entdecke, richtet sich an alle Autoren und Autorinnen. Mit spannenden und phantasievollen Geschichten kann man die Welt zu einem schöneren Ort machen. Und sogar Gemüter zum Positiven verändern.
„Der Lesewolf“ von Bénédicte Carboneill, illustriert von Michaël Derullieux, 32 S., erschienen im Midas Kinderbuch Verlag ISBN 978-3-03876-136-5